Tag der Erde: 50 Jahre und nichts hat sich geändert
von Mattias Lehman
Vor XNUMX Jahren strömten XNUMX Millionen Amerikaner zum ersten Earth Day mit einer radikalen Aussage auf die Straße: wir haben nur einen planeten und wir können ihn nicht unbewohnbar machen. Vor XNUMX Jahren war die Zeit für inkrementelle Maßnahmen gegen den Klimawandel. Wir haben seitdem nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Jetzt, fünfzig Jahre später, bleibt uns angesichts der knapp werdenden Zeit nur noch die Möglichkeit, drastische Maßnahmen zu ergreifen.
Aus diesem Grund hat Sunrise Movement zusammen mit vielen anderen Koalitionspartnern unser Jahr rund um Massenmobilisierungen wie den ursprünglichen Earth Day strukturiert. Vor zwei Monaten war der Großteil unserer Arbeit auf dieses Ziel ausgerichtet. Aber in zwei Monaten hat sich viel verändert.
Massenversammlungen jeglicher Art – feierliche oder radikale – sind aufgrund der COVID-19-Pandemie gefährlich und unmöglich geworden. Während wir die Reaktionen auf dieses Coronavirus beobachtet haben – einige gescheitert und andere erfolgreich –, können wir die direkten Ähnlichkeiten zwischen dem durch diese Pandemie verursachten Chaos und der Klimakrise nicht übersehen. Die Lehren, die wir aus dieser Pandemie ziehen, müssen auf unsere Bemühungen zur Abwendung des Klimawandels angewendet werden.
Es gibt keine inkrementellen Maßnahmen, die eine Pandemie stoppen können – und das Gleiche gilt für den Klimawandel. Die entsprechende Reaktion wird immer wie eine unverhältnismäßige Überreaktion erscheinen – bis sie funktioniert.
Anfang März, mit nur einer Handvoll bestätigter Todesfälle und einigen hundert bestätigten Fällen, sagten die Leute noch: „Es ist nicht schlimmer als die Grippe“. Das war die Zeit, öffentliche Versammlungen zu schließen – einschließlich der Verschiebung von Wahlen, bis sie vollständig per Post abgehalten werden konnten.
Stattdessen ignorierten viele Staaten Sicherheitsvorschläge und setzten die Wahlen fort. Michigan, Florida und Illinois – die drei Bundesstaaten, die auf Fortführung der Wahlen bestanden – haben jetzt jeweils eine ähnliche Anzahl von COVID-Fällen wie Kalifornien, ein Bundesstaat mit einer Bevölkerung in der Nähe dieser drei Bundesstaaten zusammen.
Für diese und andere Staaten kam die Sperrung zu spät, um Massensterben zu verhindern. Das Ergebnis: über 46,000 Todesfälle in den Vereinigten Staaten (und es werden noch mehr).
Und es könnte noch schlimmer kommen. Was passiert, wenn Mitarbeiter an vorderster Front der menschlichen Interaktion – wie unsere unterbezahlten und überarbeiteten Krankenschwestern und Lebensmittelarbeiter – krank werden? Bleiben sie im Job, infizieren sie unzählige weitere Menschen. Und ohne sie kommt die Gesellschaft zum Erliegen. Können wir eine Pandemie ohne Pflegepersonal bekämpfen? Können wir Amerika ohne Arbeiter in Lebensmittelgeschäften ernähren?
Hätten wir von Anfang an mit der Dringlichkeit reagiert, die wir jetzt beim Ausheben von Massengräbern empfinden, hätten wir vielleicht Tausende von Leben gerettet.
Der Kampf gegen den Klimawandel ist ähnlich. Die Streiks am Earth Day vor 50 Jahren machten auf die Zerstörung unseres Planeten in einer noch nie dagewesenen Weise aufmerksam. Aber wir haben nichts getan und seitdem hat sich die Situation nur noch verschlimmert.
Wir haben begonnen, sehr gefährliche Kipppunkte zu erreichen. Die Gletscher schmelzen und berauben uns des Eises, das die Windmuster abgekühlt hat. In den letzten 12 Monaten wüteten Brände in Kalifornien, dem Amazonas und Australien und zerstörten genau die Bäume, die wir brauchen, um weiterhin Kohlendioxid aufzunehmen und Sauerstoff auszuspucken. Jede Hurrikansaison ist schlimmer als die letzte, dank der sich erwärmenden Meere, die nicht viel mehr Wärme aufnehmen können. Eskalierende Überschwemmungen und Dürren lösen Hungersnöte aus, die Menschen auf der ganzen Welt töten.
Wie bei der Ausbreitung des Coronavirus wissen wir, dass Kohlenstoff und Methan eine verzögerte Wirkung haben. Aber anstatt Tage, um Symptome zu zeigen, dauert es Jahrzehnte, bis diese Gase ihre Schäden an unserem Klima offenbaren. Auch wenn die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle nur die Spitze des Eisbergs ist, erreicht das Klimachaos, das wir derzeit erleben, nicht annähernd das volle Ausmaß der Krise.
Wir müssen für das Klima tun, was die Regierung bei COVID-19 versäumt hat: schnell und ehrgeizig reagieren. Politiker, die einen „maßvollen“, „moderaten“ Ansatz verfolgen, sehen sich der Realität einfach nicht gegenüber. Die Zeit der Moderation ist vorbei. Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Mobilisierung, um den Klimawandel abzuwenden. Wir brauchen ein People's Bailout, um uns von der Krise zu erholen, mit der wir jetzt konfrontiert sind, und dann einen Green New Deal, um sicherzustellen, dass das, was als nächstes kommt, uns nicht noch einmal in die Knie zwingt.
Wenn wir einen anderen Weg eingeschlagen hätten, hätte dieser 50. Jahrestag des Earth Day eine Feier der Voraussicht der Menschheit sein können – wie wir die globale Erwärmung kommen sahen und die kleinen, notwendigen Schritte unternommen haben, um uns von unserer Abhängigkeit von Öl und Gas zu entwöhnen. Stattdessen haben sich in 50 Jahren nur die Einsätze geändert.
Heute unternehmen Sunrise Hubs landesweit Maßnahmen, um erneut auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Obwohl sie geplant hatten, an Massendemonstrationen teilzunehmen, stoppte das Coronavirus diese Pläne. Anstatt aufzugeben, schwenkten diese federnden Naben zu einer für den Moment angemessenen Aktion. Über 50 Hubs haben heute Aktionen organisiert, darunter Sacramento, South Bend, NYC, Boston, New OrleansUnd vieles mehr.
Es kann und wird hier nicht aufhören. Der Geist des Earth Day muss über das Heute hinaus leben. Aus diesem Grund haben wir den letzten Monat damit verbracht, ein umfangreiches Schulungsprogramm auf die Beine zu stellen: Sonnenaufgang Schule.
Unsere Generation versteht, was nötig ist, um den Klimawandel zu stoppen, und deshalb haben wir den einzigen Kandidaten unterstützt, dessen vorgeschlagener Klimaplan dem Ausmaß der Krise entsprach.
Wenn uns die Ergebnisse dieser Vorwahl etwas gelehrt haben, dann, dass die „Erwachsenen“ im Raum noch am Steuer schlafen. Es bedarf einer Massenmobilisierung unserer Generation, um die Verantwortlichen davon zu überzeugen, die entscheidenden Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden. Dafür müssen wir eine ganze Generation von Organisatoren ausbilden.
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